Besuch bei BAYERNOIL in Vohburg
Nun war der Termin da: am Montag, 20.07.15, Dienstag, 21.07.2015, und Donnerstag, 23.07.2015, machten sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe auf den Weg zur Firma BAYERNOIL nach Vohburg. Frau Koulo hatte auch dieses Jahr wieder für alle 10. Klassen die Besichtigungsfahrt in die Raffinerie BAYERNOIL organisiert und auch die Chemiereferendare und einige Chemiekollegen nutzten die Chance zur Besichtigung. Dort wurden wir von Herrn Lederer, dem Ausbildungsleiter, begrüßt.
Wie bereits unter den Schülern bekannt wurden wir mit Butterbrezen und Getränken begrüßt. So versorgt war es trefflich entspannt, dem gut einstündigen Vortrag von Herrn Lederer zuzuhören. Er berichtete über die Geschichte der Firma, ihre Standorte, einige wirtschaftliche Fakten wie Gesellschafter und Anteilseigner sowie über die belieferten Firmen. Interessant war auch die Darstellung über den Verlauf und die Wartung der Pipelines. So wird z.B. das Rohöl von Triest/Italien in einer ca. 1m breiten Transalpinen Pipeline (TAL) zu uns nach Deutschland gepumpt. Die BAYERNOIL-Standorte in Ingolstadt sind weiterhin über 11 Pipelines miteinander verbunden und die Pipeline-Trassen werden wöchentlich mit einem Hubschrauber beflogen. Welche Wertbeträge bei der Rohölverarbeitung im Spiel sind, konnten die Schüler an den jährlichen Steuern in Höhe von 2,2 Mrd. € erahnen.
Dann wurde es doch chemisch vertrauter, als Herr Lederer über die verschiedenen Sorten des Rohöls berichtete, die daraus gewonnenen Fraktionen und deren Verwertung. Da die Ausbeute der fraktionierten Destillation den Bedarf nicht deckt, wird durch katalytisches Cracken und Reforming die Menge angepasst. Der bei der Reinigung anfallende Schwefel wird an Reifenindustrie und andere Firmen zur Weiterverwertung verkauft.
In einem kleinen Exkurs gab Herr Lederer Auskunft über die Arbeitsbedingungen, Sozialleistungen, Berufsausbildung und die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren.
Dann kam der interessanteste Teil der Besichtigung, eine Fahrt im Bus durch das Betriebsgelände. Die Ausmaße der Anlagen, die Dimensionen und das Fassungsvermögen der Kolonnen und Lagertanks, konnten wir nun mit eigenen Augen sehen und damit besser verstehen. Da die Produkte des Rohöls brennbar sind, müssen strikte Sicherheitsbestimmungen zum Brandschutz eingehalten werden. Überall sieht man die roten Rohre, die für den Löschschaum vorgesehen sind. Selbst die im Betrieb verwendeten Fahrräder müssen gewisse Sicherheitsbedingungen erfüllen.
Was ein Molch in einer Raffinerie tut, wissen wir nun auch: dies ist ein röhrenförmiges Testgerät, das in den Rohren der Pipelines schwimmt und die Wände auf Dichtigkeit oder Unregelmäßigkeiten untersucht.
Zum Schluss fuhren wir noch an der Fackel vorbei, eine gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitseinrichtung und das schon von weitem erkennbare Wahrzeichen jeder Raffinerie. Auch hierzu wusste Herr Lederer eine nette Geschichte aus seinem Berufsleben.
Wir danken Herrn Lederer für seine interessante und unterhaltsame Führung.
Irene Oberle